Denke größer!
Was ist mir wichtig im Leben?
Johanna, 23 Jahre aus Pforzheim
Wie möchtest du in Zukunft leben? Und wie wichtig ist dir dabei deine finanzielle Unabhängigkeit?
Sind dir solche Fragen auch schonmal durch den Kopf gegangen? Mir schon. Vor allem, wenn ich mein liebstes Hobby genieße: das Reisen. Oft treffe ich dabei auf ältere Menschen, die gerade dabei sind, ihr Leben zu genießen. Die finanziell unabhängig sind und entspannt wirken. Das hat mich zum Nachdenken über meine eigene Zukunft gebracht. Diesen Zustand wollte ich später auch haben. Doch wie?
Zum Glück habe ich für solche Fälle eine tolle Ratgeberin: meine Mutter. Sie hat mir schon in meiner Kindheit folgenden wichtigen Tipp fürs Leben mitgegeben: „Mach dich niemals komplett von anderen abhängig – egal ob es um Geld geht oder andere Dinge im Leben. Je früher du dich darum kümmerst, desto besser.“ Daraus habe ich persönlich für mich folgendes Fazit gezogen: Persönliche Unabhängigkeit bedeutet Freiheit, so zu leben, wie es mir gefällt – das gilt auch für später. Denn eins ist sicher: „Wünsche erfüllen sich nicht einfach so, vieles muss man sich erst verdienen.“
Ich persönlich habe mich dann für regelmäßiges Sparen in mehrere verschiedene Fondssparpläne entschieden. Diese haben den Vorteil, dass sie flexibel sind – also zur Not auch verfügbar wären. Wichtig ist allerdings, dass ich diese als Rücklage betrachte, die nicht für etwas Bestimmtes verplant ist. Im Idealfall bleibt diese für die spätere Rente.
Inzwischen bin ich selbst Privatkundenberaterin bei der Sparkasse und beschäftige mich nahezu täglich mit diesen Themen. Dadurch ist mir heute mehr denn je bewusst, wie wichtig Vorsorge für junge Leute ist und wie gut es war, dass ich mich frühzeitig darum gekümmert habe.
Dieses Gespräch hat mich sehr motiviert. Zuerst machte ich mir Gedanken darüber, welche Wünsche ich mir in der nahen Zukunft erfüllen möchte. Gibt es größere Anschaffungen, z. B. ein Auto oder Wohneigentum, für die ich größere Beträge ansparen möchte? Im zweiten Schritt überlegte ich mir, wieviel ich monatlich über einen längeren Zeitraum entbehren kann. Das wollte ich für meine Unabhängigkeit im Alter investieren.
Deshalb mein Tipp für dich:
„Auch wenn es anfangs nur kleine Beträge sind, investiere trotzdem schon jetzt einen Teil davon in deine Zukunft. Nur so kannst du dir später dein gewohntes Leben leisten. Denn im Alter hat man wirklich Besseres zu tun, als sich über Geld Sorgen zu machen.“
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Experten-Tipps zur Altersvorsorge
Für junge Menschen ist die Altersvorsorge häufig kein vordergründiges Thema. Dabei ist es gerade wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema zu befassen. Zudem ist dieses Thema sehr komplex und vielschichtig und somit die richtige Entscheidung zu treffen nicht einfach. Unser Experte gibt Auskunft zu wichtigen Fragen.
Warum ist eine zusätzliche Absicherung neben der gesetzlichen Rente wichtig?
Nach heutigem Stand reicht die nicht aus, um in Zukunft den gewohnten Lebensstandard halten zu können. Auch die Grundbedürfnisse sind bereits akut gefährdet. Tipp: Schau dir hierzu unseren Erklärfilm an! Eine zusätzliche Altersvorsorge ist wichtig, denn die gesetzliche Rentenversicherung trifft auf Grenzen. Beispielsweise wird die Bevölkerung immer älter und die Beitragszahlenden immer weniger. Hinzu kommen Erziehungszeiten oder ausgedehntere Ausbildungszeiten. Daraus resultieren höhere Beitragssätze, niedrigere Renten, geringere Rentenanpassungen und ein höheres Rentenalter. Es entsteht eine Versorgungslücke, die dich im Alter hart treffen wird. Durch eine zusätzliche Vorsorge kannst du deine persönliche Versorgungslücke schließen und im Alter deinen dir angemessenen Lebensstandard sichern.
Welche Möglichkeiten gibt es neben der gesetzlichen Rentenversicherung?
Die Altersvorsorge gliedert sich in drei Bereiche: die gesetzliche Rentenversicherung, die betriebliche und die private Altersvorsorge. Gerade bei der privaten Altersvorsorge hast du eine Vielzahl an Möglichkeiten, für morgen vorzusorgen.
Du findest hier Vorteile und Hinweise zu einigen Vorsorgemöglichkeiten
Kann jeder die betriebliche Altersvorsorge nutzen?
Ja, du kannst von deinem Chef eine Entgeltumwandlung fordern, das steht im §1a des Gesetzes zur betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG). Das heißt, dass du Teile deines künftigen Einkommens in Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung umwandeln kannst. Dieser Anspruch besteht für dich im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses mit Arbeitsvertrag, bis zu einer Höhe von 4 % der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung. Ab 1.1.2025 sind dies 322,- Euro pro Monat. Dein Arbeitgeber ist verpflichtet, deinem Wunsch nachzukommen, jedoch kann er selbst darüber entscheiden, welche Anlageform er dir anbietet.
Welchen Anteil meines Einkommens sollte ich für eine zusätzliche Altersvorsorge zurücklegen?
Um eine gute Basis für die Zukunft zu schaffen, empfiehlt sich ein Betrag von fünf bis zehn Prozent des Bruttogehalts. Auch kleinere Beträge können hilfreich sein. Wichtig ist vor allem, dass du regelmäßig etwas zurücklegst und möglichst früh damit beginnst. Je früher du mit der privaten Altersvorsorge startest, desto besser. Du profitierst durch den Zinseszins-Effekt.
Wie viel meiner gesetzlichen Rente muss ich später versteuern?
Wenn du nach 2058 in Rente gehst, musst du die gesetzliche Rente, also 100 %, versteuern. Bis dahin steigt der zu versteuernde Anteil Stück für Stück an.
Lohnt sich eine Immobilie als Altersvorsorge?
Die eigene Immobilie ist eine beliebte Form der privaten Zukunftsplanung – gerade in Zeiten niedriger Zinsen. Allerdings solltest du zu Beginn einer Finanzierung über ausreichend Eigenkapital verfügen. Am besten lässt du dich ausführlich beraten.
Sollte eine Frau anders vorsorgen als ein Mann?
Viele Frauen bleiben wegen der Kindererziehung jahrelang zu Hause. Im Durchschnitt arbeiten sie 26, Männer 39 Jahre. Außerdem verdienen Frauen häufig für die gleiche Arbeit rund ein Drittel weniger als Männer. Aus diesen Gründen haben sie oft geringere Rentenansprüche. Aber sie leben auch länger als Männer. Daher ist es für Frauen umso wichtiger, ihre private Altersvorsorge anzugehen.
Was verstehe ich unter einem 3-Schichten-Modell zur Altersvorsorge?
Die Altersvorsorge wurde vom Gesetzgeber in 3 Schichten aufgegliedert: Die Basisvorsorge, die kapitalgedeckte Zusatzvorsorge und die private Vorsorge. Um dir zu verdeutlichen, was damit gemeint ist und welche Unterschiede es bei den einzelnen Schichten gibt, findest du hier ein Schaubild.
Link-Tipp "Rentenblicker"
Heute checken, was morgen zählt
Schau mal rein, auf die Webseite der Deutschen Rentenversicherung. Hier findest du tolle Tipps und Anregungen. Was musst du in Sachen Rente, in welcher Lebensphase, beachten? Der Rentenblicker gibt in sieben Beispielen die passenden Antworten.
Nutze die staatlichen Zulagen und steuerlichen Vorteile
Staatliche Riester-Zulage
Riester-Sparer erhalten ab 1.1.2018 bis zu 175 Euro Grundzulage und ggf. eine Kinderzulage. Doch viele wissen nicht, dass sie förderberechtigt sind. Unser Tipp: Fülle jährlich den Zulagen-Antrag aus. So gehst du auf Nummer sicher, dass du keine Zulage verpasst.
Steuern sparen mit Riester
Deine Riester-Beiträge kannst du bis maximal 2.100 Euro als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Dabei werden Zulagen und Beiträge verrechnet. Ist der Abzug als Sonderausgabe für dich vorteilhafter als die Zulage? Dann wird das vom Finanzamt automatisch berücksichtigt.
Steuerfrei in die bAV einzahlen
Wenn du eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) abgeschlossen hast, zahlst du in der Sparphase auf die eingezahlten Beiträge weder Steuern noch Sozialabgaben. Vorausgesetzt, die Beiträge überschreiten nicht vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (max. 322,- Euro p.M.). Die Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung wird vom Staat jedes Jahr neu festgelegt. Der Arbeitgeber behält die Beiträge direkt vom Bruttogehalt ein. In der Rentenphase müssen die ausgezahlten Leistungen dann mit dem individuellen Steuersatz versteuert werden. Ebenso fallen ggf. Abgaben an. Da beides im Ruhestand erfahrungsgemäß niedriger ist als im Erwerbsleben, profitierst du.
Vermögenswirksame Leistungen nutzen
Die betriebliche Altersvorsorge lohnt sich vor allem, wenn dein Arbeitgeber zusätzlich vermögenswirksame Leistungen zahlt. Maximal 40 Euro im Monat kann der Chef zusteuern. Übrigens nicht nur für die betriebliche Altersvorsorge. Auch zum Bausparen und Fondssparen kannst du vermögenswirksame Leistungen bekommen. Frag einfach deinen Arbeitgeber.
Spare mit einer privaten Rentenversicherung ohne Förderung Steuern
Du hast eine private Rentenversicherung ohne Förderung? Dann punktest du bei der Auszahlung. Denn bei deiner späteren Rentenzahlungen musst du nur den Ertragsanteil versteuern. Wie hoch der Ertragsanteil ist, hängt von deinem Alter bei Beginn der Rente ab.
Alle Informationen, die sich hier im Text wiederfinden, haben wir für dich gründlich recherchiert und aufbereitet. Neue Regulierungen können jedoch immer dazu führen, dass sich Informationen ändern.
Stand Oktober 2024.
Du siehst, das Thema Altersvorsorge ist sehr umfangreich. Es gibt viele Dinge, die du berücksichtigen musst. Um die richtige Entscheidung zu treffen, empfehlen wir dir eine persönliche Beratung. Dein Sparkassen-Berater ist dir dabei gerne behilflich.